Zufriedene Gesichter bei der Jahresversammlung des Vereins Hochschulstadt Straubing am Dienstagabend im KoNaRo an der Schulgasse. Kein Wunder: Der langgehegte Wunsch, die Marke von 1000 Studenten am TUM-Standort zu knacken, hat sich mit Semesterbeginn erfüllt. Dementsprechend geht der annähernd 300 Mitglieder starke Verein, der aktuell vier Deutschlandstipendien stemmt und vielfach als ideeller und finanzieller Sponsor im universitären Umfeld auftritt, mit vielen Plänen in die Zukunft.
Die kurz zurückliegende Feier mit 100 Master- und Bachelorabsolventen, die von Esprit und Zuversicht sprühten, sind für Vereinsvorsitzenden Toni Hinterdobler ein weiteres Zeichen, dass Straubing auf die richtigen Zukunfts-Themen gesetzt hat. Der Verein sehe seine Rolle darin, dafür ein förderliches Umfeld zu gestalten. Vor dem Hintergrund fühlte er OB Markus Pannermayr und Prof. Volker Sieber, dem Rektor des TUM-Campus, in einer Talkrunde auf den Zahn: „1 000 Studenten – Ziel erreicht. Wann sind es 1 500?“ Prof. Sieber versicherte, man sei erst mal stolz auf die 1 000. Die bestehende Infrastruktur könne diese Zahl gerade so fassen, Mitarbeiter und Professoren seien äußerst gefordert. Alle Räume genutzt. Insofern hofft er, dass die 1 500 nicht so schnell kommt, sprich erst, wenn weitere Gebäude zur Verfügung stehen.
TUM wird sich als Bauherr betätigen
Erst mal will man – mit Einverständnis der Patres – die Karmelitenkirche bei Bedarf zu gottesdienstfreien Zeiten als zusätzlichen Hörsaal nutzen, kündigte Prof. Sieber an. Absehbar wird sich die TUM als Bauherr betätigen mit einem weiteren Modulgebäude auf einem Grundstück zwischen Fraunhofer-Projektgruppe und Stadtwerken. Sieber gab Hinterdobler recht, dass die Attraktivität des Universitätsstandorts in den vergangenen Monaten sichtlich gewachsen sei – mit Bestnoten im internationalen Uni-Ranking für die TUM sowie inzwischen entstandener studentischer Infrastruktur vor Ort. Der TUM-Campus Straubing sei schon jetzt eine Marke neben den Tigers, ist OB Markus Pannermayr überzeugt. Und es gebe sogar eine Schnittmenge, flachste der OB. Entscheidend für Straubing sei, für junge Leute attraktiv zu sein.
Karmelitenkloster für Stadtentwicklung wichtig
Ihm sei auch bewusst, dass die Nutzung des Klosters nicht der einfachste Weg sei, aber er sei sinnvoll. Der Komplex bleibe der Öffentlichkeit erhalten. Die TUM werde von seiner besonderen Ausstrahlung profitieren und die Bedeutung für die Stadtentwicklung sei enorm. „Eine Stadt muss sich von innen erneuern.“
Der OB versicherte wie Prof. Sieber, man setze auf unternehmerische Ausgründungen aus Universität und Kompetenzzentrum und sei auch deshalb auf die Multipilot-Anlage im Hafen erpicht. An ehrwürdigen Hochschulstandorten tue man sich oft schwer mit Offenheit für Firmen-Ausgründungen, am jungen Standort Straubing sei man mit dieser Offenheit gleich gestartet, bestätigte ZVH-Geschäftsführer Andreas Löffert aus dem Publikum. Pannermayr brach bei der Gelegenheit eine Lanze für eine Wiederauflage des Festivals „Utopia“, nicht minder ein Katalysator.
Lanze für Festival „Utopia“ gebrochen
Für die nächste Zukunft hat sich der Verein einiges vorgenommen. So wolle man als weitere Zielgruppe Schüler in den Blick nehmen, kündigte Toni Hinterdobler an. Man denke auch an ein eigenes Format eines kleinen gesellschaftspolitischen Symposiums. Ferner wolle man den Verfahrensablauf für den Wissenschaftspreis optimieren, die vereinseigene Website überarbeiten und die Kommunikation mit den Mitgliedern verstärken. Gerne wurde das Angebot von Karl Lausser, Pilgramsberg, entgegengenommen, Studenten energiesparendes Heizen von Gebäuden mittels Fußbodenheizung und Betonkernaktivierung in der Praxis zu demonstrieren. Und Dr. Christian Waas regte an, den künftigen Medizincampus Niederbayern im Hochschulstadtverein auch in den Fokus zu nehmen.
Die Formalitäten wickelten die Akteure routiniert ab. Stellvertretender Vorsitzender Herbert Wittl bilanzierte an Aktivitäten vier Deutschlandstipendien, den gemeinsam mit Rotary verliehenen Wissenschaftspreis, das Campusfest, Kontakt zur Initiative „Ostbayern handelt“ zur CO2-Reduzierung sowie Beteiligung an Utopia-Festival und Absolventenfeier. Schatzmeister Martin Kreuzer gab Einblick in solide Finanzen, von Johann Dinzinger vom Rechnungsprüfungsamt für ordnungsgemäß befunden. Der Entlastung des Vorstands stand nichts im Wege. -mon-