Verein Hochschulstadt wählt: Toni Hinterdobler und Herbert Wittl folgen auf Franz Prebeck und Konrad Schnupp. Wille bekundet, alle drei Säulen des KoNaRo zu unterstützen
Der Verein Hochschulstadt Straubing hat am Donnerstagabend seine erste Mitgliederversammlung überhaupt – coronabedingt die erste seit 2019 in Präsenz – in einem klassischen Uni-Hörsaal abgehalten. Einem Straubinger Uni-Hörsaal. Im nagelneuen Campus-Gebäude an der Uferstraße. Ein Schlüsselerlebnis wie die Wahl der Vorsitzenden mit wohlvorbereitetem Wechsel von Franz Prebeck und Konrad Schnupp auf Toni Hinterdobler und Herbert Wittl. Einstimmig. Prebeck, der sieben Jahre an der Spitze stand, wurde Ehrenmitglied. Und das neue Vorsitzenden-Duo rief Aufbruchstimmung aus – für neue ehrgeizige Ziele mit Blick auf alle drei Säulen des KoNaRo, das heuer 20 Jahre besteht.
Hausherr Prof. Dr. Volker Sieber fasste die denkwürdigen Umstände in Worte: Das Campusgebäude an der Uferstraße sei ein wichtiger Baustein für den Universitätsstandort. Der Verein könne stolz sein. Er versprach, sobald es die Coronasituation zulasse, die ausstehenden öffentlichen Antrittsvorlesungen der neuen Professoren nachzuholen. Auch Oberbürgermeister Markus Pannermayr bekundete, die Stadt brauche den Hochschulstadtverein als wesentlichen Partner in der Entwicklung des Universitätsstandorts, den die exklusive Marke TUM auszeichne. Es seien menschlich und fachlich tragfähige Netzwerke entstanden, die das KoNaRo von Beginn an unterstützten.
EFranz Prebecks Botschaft an die Mitglieder: „Mission erfüllt.“ Straubing habe mehr als eine Hochschule, es habe eine Universität. Mit jetzt 800 Studenten. Und es gehe weiter. Allemal eine Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal und prägendem zukunftsträchtigen Profilthema, zitierte er den ehemaligen TUM-Präsidenten Prof. Wolfgang Herrmann. Allein seit 2017 habe der Verein das KoNaRo, insbesondere den TUM-Campus und seine Studenten, mit fast 110 000 Euro gefördert. Und der Einsatz für die Verlängerung befristeteter Stellen bei CARMEN sei erfolgreich gewesen. Prebeck würdigte auch die „treibende Kraft“ im Verein, Gründungs- und Ehrenvorsitzenden Dr. Hermann Balle.
Bevölkerung steht hinter der Idee
Der Unterschied zu anderen Kommunen sei, dass in Straubingdie Bevölkerung immer hinter der Idee gestanden sei und stehe. Ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Jetzt sei es an der Zeit, neue Ziele abzustecken. Es gebe gute Ideen mit neuen engagierten Leuten an der Vereinsspitze. „Es war mir eine Ehre“, so Prebeck.
Schatzmeister Martin Kreuzer bilanzierte die von Grund auf gesunden Finanzen der Jahre 2019 und 2020 mit „sehr schlanker Verwaltung“, die nicht mal 100 Euro im Jahr erfordert, sowie wohldosierte Investitionen in Wissenschaftspreis, Stipendien, Campusausstattung, Erstsemesterbegrüßung… Das Rechnungsprüfungsamt bescheinigte ordnungsgemäße Kassenführung, so dass der Vorstand einhellig entlastet werden konnte.
Künftig auf paritätische Besetzung achten
Karl Bauer führte bei den seit 2020 überfälligen Neuwahlen straff Regie. Mitglied Werner Döller gab dem Verein den Hinweis mit auf den Weg, auf paritätische Besetzung des Vorstands mit Frauen zu achten, was ihm für die Zukunft zugesagt wurde. Per Akklamation wurde das neue Vorstandsteam einhellig gewählt: Vorsitzender ist jetzt Toni Hinterdobler, ehemals Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, sein Stellvertreter ist Herbert Wittl, Geschäftsführer von Strama, Schriftführer bleibt Bernhard Stuhlfelner, Schatzmeister Dr. Martin Kreuzer. Dem erweiterten Vorstand gehören an: OB Markus Pannermayr, Landrat Josef Laumer, Dr. Norbert Fröhlich, Claudia Karl-Fischer, Dr. Regine Langer-Huber, Andreas Löffert, MdL Josef Zellmeier, Hubertus Bader, Prof. Dr. Martin Balle, MdB Erhard Grundl, Dr. Florian Maier, MdB Alois Rainer und Dr. Korbinian Scherm.
Um Zukunft des KoNaRo nicht bange
Der neu gewählte Vorsitzende Toni Hinterdobler kündigte an, man werde mit dem Vorstand in Klausur gehen und Ideen auf den Weg bringen, alle drei Säulen des KoNaRo – Carmen, TFZ und TUM Campus – in ihrer überregionalen Strahlwirkung weiter zum Glänzen zu bringen. Herbert Wittl gab als Zielrichtung aus, die Studentenzahlen weiter zu steigern, Netzwerke zu pflegen, Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen, Themen und Einrichtungen am KoNaRo öffentlich noch präsenter zu machen. Wenn das KoNaRo ein Unternehmen wäre, wäre ihm um seine Zukunft nicht bange, denn hier arbeite man an den bestimmenden Themen der Zeit.
Bilderbogen: 20 Jahre Kompetenzzentrum
Den Schlussakkord setzte Dr. Bernhard Widmann, Leiter des TFZ, mit einem launigen, komprimierten Bilderbogen zu 20 Jahren KoNaRo. Fotos vom aufgelassenen Männerkrankenhaus und dem Gelände, wie es heute bebaut ist, sprachen Bände. Und es geht weiter: Nawareum, ehemaliges Jugendzentrum stünden vor der Inbetriebnahme und das Karmelitenkloster sei die nächste Perspektive. Heute arbeiteten am KoNaRo 370 Menschen, es gebe 800 Studierende, 20 Professoren (für fünf weitere laufe das Berufungsverfahren, neun weitere seien geplant), fünf Bachelor- und fünf Masterstudiengänge würden angeboten. 40 000 Besucher habe das KoNaRo in 20 Jahren empfangen, davon 3 000 internationale aus 72 Nationen. Sie fragten regelmäßig, „wie geht KoNaRo“? Dr. Bernhard Widmann sagt dann: „Wenn ihr ein Straubing in eurem Land habt, ist das ganz einfach.“ – mon