Die Begrüßung der zahlreichen Gäste und Ehrengäste, unter ihnen Ehrenbürger Tagblatt-Seniorverleger Dr. Hermann Balle mit Ehefrau Christa, übernahm Toni Hinterdobler, Vorsitzender des Vereins Hochschulstadt. In einer Gesprächsrunde stellten sich Rektor Prof. Dr. Volker Sieber, OB Markus Pannermayr und Rotary-Präsident Georg Kagermeier den Fragen von Toni Hinterdobler. „Ist der TUM Campus Straubing fertig?“, so die Frage an Prof. Dr. Volker Sieber. Die Antwort kam kurz und bündig. „Wann ist jemals ein Haus fertig?“ Aktuell sind am Campus 1 000 Studierende und Professoren. Um Stabilität zu erlangen, brauche es noch Gebäude zum Lehren und Forschen für dann 1 200 Studenten mit den entsprechenden Professuren.
OB Markus Pannermayr sagte, einige Flächen seien in letzter Zeit vom Freistaat Bayern erworben worden, andere stünden vor der Übernahme, so dass einer Fortentwicklung kontinuierlich Genüge getan werde. So zuletzt auch der Irlbacher Hof. Beim Karmeliten Kloster setzt Pannermayr auf eine Fertigstellung noch in diesem Jahrzehnt. Beim Medizincampus sieht er den Zeitrahmen gewahrt, so dass in drei Jahren die ersten Studenten hier ihr Studium fortführen können.
Es folgte die Preisverleihung der Masterarbeit. Die Auswahl war nicht einfach. Unterstützt wurde das Gremium von Prof. Dr. Armin Kurtz sowie Prof. Dr. Carl Beckmann. In der Kategorie Masterarbeit ging der Preis an Alvaro Salazar Quiros. Der junge Mann aus Costa Rica, zu dessen großer Freude sogar seine Mutter aus der Heimat angereist kam, war voller Dank. Das Thema seiner Masterarbeit: „Herstellung von Glycerin aus C1-haltigen Gasen und physiologischen Charakterisierung der sauerstoffunempfindlichen Kohlenmonoxid-Dehydrogenase aus Hydrogenophaga pseudoflava.“ Die Laudatio übernahm Prof. Dr. Bastian Blombach. Die mit ihm besetzte Professur für Mikrobielle Biotechnologie der TU München am Campus Straubing wurde im Oktober 2018 neu gegründet. Blombach sprach von einer bahnbrechenden Forschungsarbeit. Es gelte, sie nun von einer Grundlagenforschung in eine Anwendungsforschungsarbeit zu überführen. Das könne durchaus zehn Jahre dauern. Mit dieser Arbeit sei es möglich, Abgase etwa aus Stahlwerken oder Zementfabriken mittels Mikroorganismen in brauchbare Einzelteile aufzusplitten. Die Herausforderung war, wie halten Mikroorganismen diese CO 2 – Belastung aus? Problem war auch, Reinheit der gewonnenen Reststoffe zu erreichen. Hierzu musste immer wieder der Prozess verfeinert werden. Der nun folgende Rollout muss in einer wirtschaftlichen Methode erforscht werden.
Bahnbrechendes herausgefunden
In der Kategorie „Doktorarbeit“ bekam Raoul Lukas Voss den Wissenschaftspreis. Seine Dissertation trägt den Titel „Bewertung des chemischen Recyclings im Hinblick auf seine Nachhaltigkeitsauswirkungen und seine Rolle in der Kreislaufwirtschaft“. Interessant, mit anschaulichen und erklärlichen Präsentationen, verstand es Dr. Raoul Lukas Voss, die Zuhörer in die Zukunft einer sauberen Welt mitzunehmen. Nachdenklich wurden alle Zuhörer, als die Verschmutzung mancher Gegenden zur Sprache kam. Müll ist meist durch Entsorgen nicht entsorgt, sondern wird irgendwo in dieser Welt abgeladen. Die Ozeane versinken in Plastikmüll. Mikroplastik wurde unlängst in Menschen festgestellt. Diese Herausforderung nahm sich der Preisträger zur Aufgabe und konnte nicht nur bahnbrechende Erkenntnisse feststellen, sondern auch Lösungen anbieten. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Magnus Fröhling. Er bescheinigte der Dissertation und ihrem Verfasser eine große Zukunft auf dem Weg in eine saubere Welt. Nun gelte es, diese Doktorarbeit in der Anwendung auszurollen.
Zuletzt wurde der TUM Campus Lehrpreis von der Fachschaft des TUM-Campus verliehen. In ihrer Laudatio zollte die Vertreterin der Fachschaft, Luisa Hönisch, allen Professoren großen Respekt. Die Lehre hier setze bei der Begeisterung der Studenten an. Der Preis wurde Prof. Dr. Sebastian Goerg verliehen.
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von Gerold Huber, Bärbel Giesen, Akira Pferinger und Manfred Pferinger. -thu-
Spannende Forschungsergebnisse:
- Herstellung von Glycerin aus C1-haltigen Gasen
- Chemisches Recycling als Alternative zum Schreddern